Tripolis

Reisebericht aus dem Sanella-Album Afrika

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In der Wüste umherirren, kein Wasser finden, verdursten - Schlimmeres konnte ich mir nicht vorstellen. Da, plötzlich erschienen auf einem Sandhügel drei Kamelreiter! Sie ritten auf ein Autowrack zu. Das Wrack stammte noch aus dem letzten Kriege. Es war von den Truppen zurückgelassen worden. Als ich mich den drei Reitern näherte, riefen sie mir zu: "Minen - Attention - Minen!" Da mußte man also verdammt vorsichtig sein! Einer der Reiter zeigte mir die Richtung nach Tripolis, und ich erreichte die Stadt kurz vor Sonnenuntergang. Von Abd el Kari habe ich nie wieder etwas gehört. Die Kamelstute aber verkaufte ich für viel Geld, das ich sehr gut gebrauchen konnte! Denn in Tripolis muß sogar das Trinkwasser bezahlt werden. Ich eilte auf dem schnellsten Wege zum Hafen, hier wollte ich mich nach der "Oldenburg" erkundigen. Da mußte ich meine zweite große Enttäuschung einstecken. "Die ,0ldenburg' ist gestern wieder ausgelaufen nach Alexandrien", sagte mir der Heuerbaas. Und so ging ich, sehr traurig über diese Nachricht, zurück in die Stadt. Wieder kam ich an Hafenkneipen vorbei, in denen es hoch her ging. Aber das machte keinen Eindruck mehr auf mich. Das Beispiel Hadschi Halems in Algier hatte mich gründlich kuriert.

 

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